Ein Insekten-Haus ist eine Nisthilfe für Insekten. In einem Insekten-Haus wohnen Insekten, die für Gärtner und Menschen nützlich sind. Darum werden solche Insekten auch Nützlinge genannt. In das Insekten-Haus können Insekten einziehen und das ganze Jahr über eine Wohnung «mieten». Ihre abgelegten Eier entwickeln sich darin zu erwachsenen Insekten.

Durch die intensive Flächennutzung, Monokulturen und radikale Schädlingsbekämpfung finden viele Insekten heute kaum noch artgerechte Lebensräume. Ein Insekten-Haus hilft ihnen in der Brutaufzucht und Überwinterung. Diese Behausungen sind aber auch ein wichtiger Teil im Natur- und Bestandsschutz und unterstützen das ökologische Gleichgewicht. Und so ein Insekten-Haus bietet uns zudem die schöne Gelegenheit, interessante Einblicke in die Lebensweise unterschiedlicher Insekten zu erhalten. Wer so ein Insekten-Haus beobachtet, wird erstaunt sein über die Artenvielfalt.

Nicht nur Wildbienen, Schlupf-, Grab-, Weg- und Brackwespen gehen hier ein und aus. Auch Blumenwanzen, Flor- und Schwebfliegen, Raub- und Marienkäfer, Ohrwürmer, Glühwürmchen und Schmetterlinge beziehen das Insekten-Haus gerne. Alle diese Insekten leisten einen grossen Beitrag zur Bestäubung und Befruchtung von Blumen und Obstgehölzen. Die Insekten und ihre Larven vertilgen aber täglich auch teils ein Vielfaches ihres eigenen Körpergewichts an saugenden und nagenden Schädlingen. Zudem sichert eine vielfältige Insektenpopulation den Bestand unserer heimischen Singvögel, deren Junge auf proteinreiches Insektenfutter angewiesen sind.

Für den Bau eines Insekten-Hauses gilt es einiges zu beachten. Ein solches Haus kann noch so gut gebaut und mit natürlichen Werkstoffen befüllt sein – befinden sich in seiner Nähe nur sterile Grünflächen oder importierte Blühpflanzen, oder es fehlen Bäume und Sträucher, dann wartet man vergeblich auf Besuch und Besiedlung der Unterkunft.

Den fliegenden Gästen bieten nur einheimische Blumen, Sträucher, Bäume und Pflanzen, Wildkräuter und Wiesenblumen genügend Nahrung, um sie am Standort zu halten. Die Attraktivität des Standortes wird erhöht, wenn die Bewohner dort ausreichend Material wie Sand und Lehm zum Eigenbau vorfinden. Von Vorteil ist es auch, wenn es in der Nähe des Insekten-Hauses eine Wasserstelle gibt. Kleine flache Schalen wie beispielsweise Vogeltränken sind ungefährlich und für Insekten besser geeignet als grosse, tiefe Gefässe.